Rückkehrer*innen & Ehemalige

Zurück in Deutschland - und dann?

Du hast einen internationalen Freiwilligendienst geleistet und möchtest jetzt deine Entsendeorganisation unterstützen oder dich über andere Kanäle engagieren? Während deines Schulaufenthaltes, Studiums oder Praktikums im Ausland hast du Interkulturalität gelebt und möchtest nun deine Erfahrungen weitergeben?

Bevor du an weiteres Engagement denken kannst, wird es für dich eventuell wichtig sein, erst einmal wieder 'anzukommen' in Deutschland. Deine Erfahrungen aus dem Auslandsaufenthalt wollen verarbeitet werden. Wenn du über eine Organisation im Ausland warst, wirst du über sie nach deiner Rückkehr an einer Veranstaltung in Deutschland teilnehmen können.

Jugendliche halten sich Schilder vors Gesicht

Wie kannst du dich nach deinem Auslandsaufenthalt engagieren?

Internationale Freiwilligendienste (gefördert)

  • EuroPeers sind junge Menschen, die mit dem EU-Programm Erasmus+ Jugend oder dem Europäischen Solidaritätskorps aktiv waren und ihre Erfahrungen an andere Jugendliche weitergeben möchten.
  • Die Bildungsagen*innen sind ein Team von größtenteils ehemaligen Freiwilligen, die sich auch nach ihrem Jahr im Ausland für globale Themen einsetzen.
  • Der Verein Zugvögel setzt sich für interkulturellen Austausch und globale Gerechtigkeit ein und positioniert sich politisch aktiv gegen Rassismus und postkoloniale Strukturen: u.a. organisieren die Mitglieder einen Süd-Nord-Freiwilligendienst.
  • Engagement global: Junges Engagement von „Bildung trifft Entwicklung“ - Ehemalige Freiwillige, die mind. ein halbes Jahr in einem Land des Globalen Südens verbracht haben, können für eigene Initiativen unterstützt werden, z.B. durch Vernetzung und Beratung.
  • Plattform für dein Engagement nach dem kulturweit-Dienst.
  • People for Inclusion: Verbunden mit bezev, tauscht sich diese Gruppe ehemaliger Freiwilliger mit verschiedenen Behinderungen oder Beeinträchtigungen über ihre Erfahrungen aus.

Ausbildung, Studium und studienbegleitendes Praktikum im Ausland

  • EuroApprentices sind junge Menschen, die während ihrer dualen Ausbildung mit Erasmus+ im europäischen Ausland waren. Sie informieren andere interessierte Azubis und können von anderen Einrichtungen als Referent*innen angefragt werden.
  • Studieren weltweit: Wenn du für ein Studium oder studienbegleitendes Praktikum im Ausland warst, kannst du als „Correspondent“ mit dem DAAD-Botschafterprogramm über deinen Auslandsaufenthalt berichten. Schulen und Hochschulen können dich dann für eine Veranstaltung als Botschafter*in anfragen.

Schulaufenthalt im Ausland

  • Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch (AJA): Als Teilnehmer*in an einem Schulaufenthalt im Ausland über eine der gemeinnützigen Organisationen, die in AJA vertreten sind, kannst du dich über deine Entsendeorganisation z.B. an Messen beteiligen.

Deinen Freiwilligendienst bewerten

Nicht jede*r Freiwillige, macht ausschließlich positive Erfahrungen. Manchmal gibt es berechtigte Anlässe zur Kritik. Genauso machen viele aber auch sehr gute Erfahrungen mit ihrer Entsendeorganisation und möchten sie gern weiterempfehlen. Um möglichst vielen Jugendlichen eine positive Erfahrung im Ausland zu ermöglichen, ist es wichtig, Kritikpunkte und/oder Lob offen zu äußern.

Auf der Webseite www.meinfreiwilligendienst.de haben ehemalige Freiwillige die Möglichkeit, ihre Entsendeorganisation zu bewerten. Damit bieten sie zukünftigen Freiwilligen eine wichtige Orientierungshilfe. Nach dem Motto "Von Freiwilligen – für Freiwillige" setzt sich grenzenlos e.V. für mehr Qualität und Transparenz in internationalen Freiwilligendiensten ein.

Lesetipps und Nachschlagewerke

Veranstaltungen für und mit ehemaligen Freiwilligen

Um dich mit anderen Rückkehrer*innen zu vernetzen oder erst mal zu sehen, wie breit das Angebot und die Möglichkeiten sind, gibt es einige Veranstaltungen für und mit ehemaligen Freiwilligen.

undjetzt?!-Konferenz
Die Konferenz wird einmal im Jahr von grenzenlos e.V. - Vereinigung internationaler Freiwilliger e.V. organisiert. Dort kannst du mit Gleichgesinnten Gedanken teilen und Pläne für künftiges Engagement schmieden.

Comeback, das Rückkehr-Event im Europäischen Solidaritätskorps, findet jährlich statt. Dort haben ESK-Rückkehrer*innen der letzten 12 Monate die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und Ideen für weiteres Engagement zu entwickeln.

Weiterbildung für Rückkehrer*innen

Rückkehrer*innen stehen nach ihrem Auslandsaufenthalt eine ganze Reihe von Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten offen. Frag bei deiner Entsendeorganisation nach, ob sie diesbezüglich aktiv sind, oder kontaktiere diese Stellen:

  • IN VIA Köln e.V. bietet jährlich eine Teamenden-Schulung und verschiedene thematische Workshop-Wochenende für ehemalige Freiwillige an.
  • Das Forum für internationale Entwicklung und Planung (finep) bildet junge Rückkehrer*innen aus Freiwilligendiensten zu Multiplikator*innen in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit fort.
  • Das evangelische Forum entwicklungspolitischer Freiwilligendienste (efef) veranstaltet Fortbildungen für weltwärts-Rückkehrer*innen.
  • Eine Welt Netz NRW: Junge Erwachsene aus NRW können sich im „Eine Welt Netz NRW“ engagieren und/oder an Weiterbildungen teilnehmen. Eine Welt Netzwerke gibt’s auch in anderen Bundesländern.
  • Teamer*in werden: Wenn du im Betreuungsteam von Sprachreisen, Jugendbegegnungen, Workcamps oder Ferienfreizeiten mitwirken und deine im Ausland erworbenen sozialen und interkulturellen Kompetenzen einbringen und weiterentwickeln möchtest, findest du Infos auf www.teamerwerden.de Infos.
  • Eurodesk-Mobilitätslots*innen-Schulung: Die Eurodesk-Schulungen richten sich an alle, die im Rahmen ihrer Arbeit mit Jugendlichen in Kontakt stehen und regelmäßig mit Fragen zu Beruf, Schule, Ausbildung, Karriere und Freizeitgestaltung konfrontiert werden.

Vereine von Ehemaligen

Das Bolivien-Netz ist ein Verein, in dem sich ehemalige Bolivienfreiwillige und -interessierte zusammengeschlossen haben, um gemeinsam Erfahrungen zu teilen, Ideen zu entwickeln und Engagement in Projekten umzusetzen. Der Verein hat seinen Sitz in Aalen, es gibt aber z.B. auch Regionalgruppen in Heidelberg, Freiburg, Bonn und Berlin.

Color Esperanza e.V. ist ein Verein von Freiwilligen aus Peru. Sie wollen den Austausch mit Peruaner(inne)n auch innerhalb Deutschlands fördern.

Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. bietet für Rückkehrer*innen von Freiwilligendiensten in waldorfpädagogischen Einrichtungen eine Plattform zur Mitwirkung. Jährlich werden u.a. Ehemaligentreffen und Weiterbildungsseminare angeboten. Außerdem können Ehemalige sich in der Freiwilligenkommission für die Verbesserung und Qualitätssicherung der Freiwilligendiensten einbringen.

grenzenlos e.V. - Vereinigung internationaler Freiwilliger ist ein Zusammenschluss von ehemaligen Freiwilligen, die ein Forum zum Austausch von Kontakten und Erfahrungen bieten.

Pfiff steht für politische Freiwilligenvertretung internationaler Freiwilligendienste. Sie organisieren Bildungs- und Vernetzungstreffen, fahren zu Rückkehrseminaren, um Stimmen anderer Rückkehrer*innen einzufangen und die Interessen ehemaliger Freiwilliger gegenüber dem BMZ und den Entsendeorganisationen zu vertreten.

Zugvögel e.V. - interkultureller Süd-Nord-Austausch hat das Ziel, globale Ungleichheiten abzubauen. Der Verein wurde von ehemaligen weltwärts-Freiwilligen gegründet, die einen Aufenthalt in Ecuador verbracht haben. Die Zugvögel haben verschiedene Regionalgruppen, die eigene Projekte umsetzen.